Ehrenkodex des Verbandes
Aus dem Grundverständnis des Verbandes hinsichtlich der maßgeblichen Merkmale eines Family Office haben sich klare ethische Grundregeln zu einem Ehrenkodex entwickelt, mit denen sich jedes ordentliche Mitglied uneingeschränkt identifizieren und zu deren Einhaltung und Förderung es sich mit Eintritt verpflichten muss.
Der Ehrenkodex des Verbandes unabhängiger Family Offices wird geprägt durch die 9 Regeln
- Vorrang der Familieninteressen
- Integrität
- Objektivität
- Fairness
- Professionalität
- Kompetenz
- Vertraulichkeit
- Sorgfalt
- Kollegiales Wettbewerbsverhalten
E h r e n k o d e x
Basierend auf dem Grundverständnis des Verbandes unabhängiger Family Offices und seiner Mitglieder von der puristischen Idee eines Family Office als optimale Form, die wirtschaftlichen Interessen einer Familie allumfassend, individuell und interessenkonfliktfrei umsetzen und vertreten zu können, leiten sich die nachfolgenden ethischen Grund- bzw. Verhaltensregeln ab, zu denen sich im Sinne eines Schutzes der Institution Family Office jedes ordentliche Mitglied des Verbandes bekennt und zu deren Umsetzung im eigenen Unternehmen es sich verpflichtet.
Regel 1 – Vorrang der Interessen der Familie
Das ordentliche Mitglied hat zu jedem Zeitpunkt ausschließlich gemäß der Interessen der betreuten Familie zu handeln und muss diese nach bestem Wissen und Gewissen vertreten. Ein Handeln nach diesen Maßstäben ist die unerlässliche Basis für ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Family Office und Familie. Deshalb muss das Dienstleistungsangebot und das Honorarmodell des Family Office diese Interessenskonfliktfreiheit bestmöglich gewährleisten. Die uneingeschränkte Gewissheit, dass nicht die wirtschaftliche Vorteilsnahme, für den Family Officer im Vordergrund seiner Betreuungsleistung stehen, ist unverzichtbar.
Regel 2 – Integrität
Das Verhältnis zwischen dem Family Officer und der von ihm betreuten Familie beruht auf vollumfänglicher Transparenz, Ehrlichkeit und Offenheit.
Der Grundstein eines solchen Verhältnisses ist uneingeschränkte Integrität des Family Offices und jedem seiner Mitarbeiter. Die angebotenen Dienstleistungen eines Family Offices müssen daher in allen Belangen ehrlich, fair und losgelöst jedweder familienfremder Interessen sein. Integrität bedeutet insbesondere Unbestechlichkeit sowie höchste moralische Redlichkeit und Rechtschaffenheit des Family Offices in seinem Selbstverständnis und seinem Handeln.
Regel 3 – Objektivität
Die durch das Family Office angebotenen Beratungsleistungen und Empfehlungen dürfen ausschließlich durch eine objektive, sachgerechte und an den jeweiligen individuellen Bedürfnissen der betreuten Familie ausgerichteten Abwägung der jeweiligen Umstände geprägt sein.
Objektivität und Unvoreingenommenheit steht in diesem Zusammenhang für eine unabhängige Beratung, welche von jeglichen Einflüssen losgelöst ist, die nicht im ausschließlichen Interesse der Familie stehen.
Regel 4 – Fairness
Ein Family Office genießt eine besondere Vertrauensstellung bei der betreuten Familie, die von einer intensiven Partnerschaft geprägt ist. Ein wichtiger Grundstein für Partnerschaft ist Fairness im Umgang miteinander.
Fairness bedingt ein Höchstmaß an Transparenz, Ehrlichkeit und Offenheit. Daher hat das Family Office der Familie gegenüber alle Umstände offen zu legen, durch die beide Seiten in einem Interessenkonflikt zueinander stehen könnten.
In dem Bewusstsein, dass ein Family Office auch eine Vorbildfunktion nach außen einnimmt und die betreuten Familien repräsentiert hat es auch den Finanzpartnern der Familie und sonstigen Dritten gegenüber absolute Fairness walten zu lassen.
Regel 5 – Professionalität
Die hohe Komplexität der Aufgaben eines Family Offices sowie dessen herausgehobene Vertrauensstellung der Familie und dritten gegenüber verlangt vom Family Office eine besondere Professionalität in der fachlichen Arbeit aber auch im Auftreten und Umgang mit der Familie, deren Finanzpartnern und sonstigen Dritten.
Das ordentliche Mitglied muss zu jedem Zeitpunkt sein Handeln auf das optimale Resultat seiner Arbeit für die Familie ausrichten und die Qualität seiner Arbeit an erste Stelle setzen.
Regel 6 – Kompetenz
Es ist für jedes Family Office zwingend, bei seinen Mitarbeitern einen Höchstgrad an fachlicher und sozialer Kompetenz zu unterhalten und diese durch fortlaufende fachliche und persönlichkeitsbezogene Weiterbildung zu kultivieren und weiter zu entwickeln.
Jeder Family Officer sollte hierbei sensibel und selbstkritisch seine eigenen fachlichen Grenzen im Auge behalten, um in jedem Einzelfall zu erkennen, wann er die Unterstützung durch einen Spezialisten einholt, um ein optimales Ergebnis für die Familie zu erzielen.
Regel 7 – Vertraulichkeit
Eine wesentlichen Grundlage des Vertrauens der Familie in ihr Family Office ist dessen absolute Vertraulichkeit und uneingeschränkte Diskretion hinsichtlich die Familie betreffenden Informationen, Daten und Umstände sowie deren vollständiger Schutz gegen den Zugriff durch Unberechtigte.
Dies hat das Family Office durch die Schaffung aller technischen Voraussetzung zu gewährleisten wie auch durch die Sensibilisierung, Ausbildung und Verpflichtung seiner Mitarbeiter und Erfüllungsgehilfen.
Regel 8 – Sorgfalt
Der Family Officer lässt bei der Erbringung seiner Leistungen für die Familie ein Höchstmaß an Sorgfalt walten. Dies gilt nicht nur in Hinblick auf die Gewissenhaftigkeit, mit der die übernommenen Aufgaben erledigt, Analysen erstellt und Entscheidungsgrundlagen für die Familie angefertigt werden, sondern auch für fortlaufende Planung, Durchführung und Überwachung der Arbeitsprozesse.
Regel 9 – Kollegiales Wettbewerbsverhalten
Das Verhalten des ordentlichen Mitgliedes anderen Mitgliedsunternehmen gegenüber ist von Kollegialität, Fairness und gegenseitiger Rücksichtnahme sowie von Achtung geprägt.